Polyporus

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Polyporus umbellatus, Eichhase

Der Polyporus kann in der freien Natur vor allem in Buchen- und Eichenwäldern von Juni bis Oktober gesichtet werden. Er wächst in den gemäßigten Klimazonen Europas und Asiens, und seine dichten Büschel können bis zu 20 kg schwer werden. Der Polyporus hat nicht den Ruf eines Feinschmeckerpilzes, wird aber trotzdem hin und wieder als Speisepilz verwertet, und genießt unter Kennern durchaus ein Ansehen.

Die nachgesagte medizinische Wirkung ist vielseitig: Der Polyporus entwässert, indem er den Harnfluss steigert und zwar ohne, dass dabei eine erhöhte Kaliumausscheidung auftreten würde. Dadurch entlastet er das Herz, was dem Blutdruck zugutekommt. Daneben hat der Vitalpilz einen Bezug zum lymphatischen System, über die Lymphe werden viele Giftstoffe aus den Körpergeweben abtransportiert, um über die Leber und die Nieren ausgeschieden zu werden. Außerdem spielt das Lymphsystem eine wichtige Rolle in der Körperabwehr. Eine Stauung im Lymphsystem führt daher zur Überlastung des Organismus mit Schlackenstoffen und somit auch zur zusätzlichen Belastung des Immunsystems.

Bei Krebserkrankungen zum Beispiel ist das einwandfreie Funktionieren des lymphatischen Systems von besonderer Bedeutung. Vor allem, wenn im Rahmen der Krebserkrankung schon Lymphknoten entfernt werden mussten, kann es leicht zu Stauungen und Lymphansammlungen kommen. Diese sollten im Rahmen einer ganzheitlichen Therapie – zum Beispiel mit dem Polyporus – beseitigt werden.

Nomenklatur

Polyporus umbellatus, zu Deutsch Eichhase, kann wegen seiner vielhütig-verzweigten Form mit dem Maitake verwechselt werden. In Japan wird der Pilz Chorei Maitake bezeichnet, in China Zhu Ling – was übersetzt »Schweinepilz« bedeutet. Vermutlich wegen der trüffelartigen Form des im Boden liegenden Sklerotiums nennen die Chinesen den Polyporus bezeichnenderweise »Schweinepilz«. Das Sklerotium ist übrigens eine unterirdische Dauerform des Myzels. Das Sklerotium wird etwa 10 cm groß und ist von einer dünnen, braunschwarzen, runzeligen Rinde bedeckt. Nur wenige Großpilze bilden Sklerotien aus, was das Überleben bei ungünstigen Verhältnissen verbessert.

Charakterisierung gemäß Schulmedizin

Der Polyporus enthält wie fas alle medizinisch interessanten Pilze reichlich Polysaccharide. Von besonderer Bedeutung sind Komponenten, die in weit geringerem Masse vorkommen. Dazu zählen Ergosterol und weitere Sterole die mit der krebshemmenden und harntreibenden Wirkung in Zusammenhang stehen. Hinsichtlich der Mineralstoffe sind die Mengen an Kalium, Calcium und Eisen erwähnenswert, außerdem Spurenelemente wie Mangan, Zink und Kupfer.

Polyporus umbellatus enthält neben Vitamin B noch Polyporussterone (Triterpene).

Zu den polyporen Pilzen gehören auch der Reishi, Maitake und Coriolus. 75 Prozent der bekannten Polyporuspilze wirken als natürliche Antibiotika. Sie gehören zu den ältesten antibiotischen Mittel, die die Natur den Menschen zu bieten hat.

Die Polyporuspilze haben stärkere antimikrobielle Wirkungen als die Lamellenpilze (z. B. Shiitake). Dafür wirken Lamellenpilze deutlich stärker antifungal.

Zielorgane

Lymphatisches System, Blase, Haare, Niere, herz, Darm

Wirkung

Diuretische Wirkung ohne Kaliumverlust- dadurch auch blutdrucksenkend, Anregung des Lymphflusses, antiödematös. Hilft bei Chlamydieninfektonen, gegen Blasenentzündungen und Blasenkrebs.

In Studien bewiesene Anregung des Haarwachstums. Hilft beim Wasserlassen während der Schwangerschaft. Bei rezidivierenden Blasenaffektionen besonders wirksam: Maitake mit Polyporus und Coriolus als 3-er Kombination.

Polyporus umbellatus hemmt Plasmodien, z.B. den Malariaverursacher Plasmodium falciparum (Lovy et al. 1999).

Bei beginnender Herzinsuffizienz ist Polyporus zusammen mit den Provitaminen D und Reishi hilfreich.

Polyporus kann die Nebenwirkungen einer Chemotherapie lindern durch die Unterstützung der Lymphe. Auch bei Akne und Gelenkschwellungen ist diese Unterstützung sehr hilfreich.

Das Tumorwachstum kann durch den Polyporus gehemmt werden, zum Beispiel bei Lungen- und Leberkrebs. Außerdem wirken seine Polysaccharide auch modulierend auf das Immunsystem.

Indikationen

  • Entwässerung, Behandlung von Ödemen
  • unterstützende Entwässerung bei Herz- oder Niereninsuffizienz
  • Natürlich wirksames Antibiotikum
  • Blutfettregulierung
  • Erkrankungen der Atemwege und Lungen (Synergie mit Reishi und Cordyceps)
  • Immunmodulation
  • Bluthochdruck (Senkung des diastolischen Blutdrucks)
  • Hautaffektionen
  • Anregung des lymphatischen Systems
  • Leberprotektion
  • Magenerkrankungen
  • Haarwuchsstörungen
  • Adiuvant in der Krebstherapie bei Lebertumoren, Leukämien, Sarkomen, Blasenkrebs

Kontraindikationen:

Da der Polyporus eine entwässernde Eigenschaft besitzt, sollte dieser bei sehr geschwächten Menschen weggelassen werden, wegen der Gefahr einer zu starken Dehydration.

Zusammenfassung

Der Polyporus ist ein Vitalpilz mit einer langen Tradition in der Naturheilkunde. Seine besondere Affinität zum Wasserstoffwechsel machen aus dem Pilz einen Spezialisten der Lymphe, Blase und Niere. Sanft und nachhaltig werden diese Körpersysteme angeregt und unterstützt. Als Porlingspilz gehört er zu den ältesten antibiotischen Mittel der Komplementärmedizin.

Der Pilz ist besonders effektiv in der Erholungsphase nach Chemo- und Strahlentherapie im Rahmen der Behandlung von Lungenkarzinomen – und für den Wiederaufbau des Immunsystems (Chang et But 1986).

Bei Leukämien wirkt Polyporus proliferationshemmend (Synergie z.B. mit Grünteeextrakten, Cordyceps, Maitake, Reishi und Coriolus)

Polyporus umbellatus wirkt gegen die Entstehung und Rezidivbildung von Blasenkrebs (klinische Studie in China mit 146 Patienten von Yang et al. 1994)

Verwendet wird der Polyporus als Pulver in Kapseln.

Wussten Sie, dass der Vermahlungsgrad des Pulvers ein Qualitätsmerkmal ist? Je feiner das Pulver vermahlen wurde, desto besser ist die Bioverfügbarkeit.

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